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Christian sitzt auf einem Sofa und spricht mit einer anderen Person

Wir brauchen mehr.

Deutschlands Gründungszahlen gehen seit Jahren zurück, dabei braucht es gerade jetzt Macherinnen und Macher, die mit ihrer (Business) Idee die Welt ein Stückchen besser machen. So sieht es jedenfalls Christian Steiger. Der Geschäftsführer von Lexware hält im Interview ein Plädoyer auf die Selbstständigen in Deutschland. Und warum wir mehr von ihnen brauchen.

Christian sitzt in einem Sessel

Christian, du hast selbst schon einmal gegründet. Fühlst du dich mit Gründerinnen und Gründern in Deutschland verbunden?

Absolut. Ich habe 2008 die Potenziale des Video Live Streamings entdeckt und ein Startup gegründet: Zaplive.tv. Mit der Internet-Plattform wollten wir das Streaming im WebTV von Live-Ereignissen in Deutschland großmachen. Die Idee war super – gerade, wenn man sich heute anschaut, wie WebTV und Video on demand durch die Decke gehen. Aber wir waren vielleicht ein wenig zu früh dran.

Doch durch diese Erfahrung kann ich mich in die vielen Menschen hineinversetzen, die eine Idee haben und diese mit ihrem eigenen Business verwirklichen wollen. Zu gründen und sich selbstständig zu machen ist schon ein ganz eigenes Lebensgefühl.

Inwiefern?

Wer selbstständig ist, trägt enorme Verantwortung: für sich, für den Erfolg des eigenen Business, oftmals irgendwann auch für Mitarbeitende. Die meisten Unternehmer:innen und Selbstständgen machen Geschäftsführung, Vertrieb, Personalwesen, Einkauf & Co. in Personalunion.

Das klingt wie eine Mammutaufgabe und ganz ehrlich? Ist es oft auch. Aber das lohnt sich auch: Die meisten Gründer:innen schätzen die Selbstbestimmung und das Gefühl, den eigenen Lebensweg gestalten zu können. Sein eigener Chef oder seine eigene Chefin sein, Ideen vorantreiben und für den Erfolg des eigenen Tuns selbstverantwortlich zu sein sind wunderbare Zugewinne der Selbstständigkeit.

Christian steht an einem Tisch und lächelt
Schon heute können Unternehmen von den Chancen der Digitalisierung im Alltag profitieren. Mehr noch: Sie hilft dabei, dass kleine Unternehmen mit den großen Konzernen mithalten können.
Christian Steiger, Geschäftsführer Lexware

Und für die administrativen Pflichten der Selbstständigkeit gibt es heutzutage auch Partner, die das Businessleben erleichtern. Angefangen von der Online-Buchhaltung über eCommerce, Banken, Steuerberatungen und Co.

Du bist ein riesiger Technologie-Fan. Inwiefern können selbstständige und Unternehmen von der Digitalisierung profitieren?

Technologien sind wahre Möglichmacher: Sei es die Automatisierung von repetitiven Vorgängen im Business Alltag oder die smarte Bereitstellung von Analysen und Zukunftsprognosen in Echtzeit durch künstliche Intelligenz. Schon heute können Unternehmen von den Chancen der Digitalisierung im Alltag profitieren. Mehr noch: Sie hilft dabei, dass kleine Unternehmen mit den großen Konzernen mithalten können.

Denn gerade Solo-Selbstständige, Freelancer, kleine und mittlere Unternehmen haben in der Regel keine Rechnungsabteilungen und Controller, keine Data Analysten und KI-Experten in ihren Teams. Umso wichtiger, sich diese Kompetenzen durch Software ins Business zu holen.

Hast du ein Beispiel?

Wir bei Lexware beschäftigen uns beispielsweise mit einer der für viele Selbstständige lästigsten Alltagsthemen: die Buchhaltung. Die wenigsten lieben sie, wir schon! Denn wir wollen verändern, wie Buchhaltung praktiziert wird. Vom Pain zum Gain sozusagen.

Alles, wirklich alles, was im Arbeitsalltag eines Kleinunternehmers oder Selbstständigen anfällt, findet seinen Weg in die Buchhaltung: Rechnungen, Bestellungen, Zahlungsein- und ausgänge, Finanztransaktionen, Kunden- und Lieferantendetails etc. Das ist ein enormer Datenschatz aus zahlreichen Quellen wie dem Bankkonto, dem Onlineshop etc.

Wir wollen zum digitalen Berater in der Hosentasche werden.

Aktuell messen wir etwa in unserer Buchhaltungssoftware lexoffice knapp 13 Mio. Belege pro Monat, wir verarbeiten ein Rechnungsvolumen von über 10 Milliarden Euro und haben 64 Mio. Kunden- und Lieferantenadressen. Unser Ziel ist es, natürlich datenschutz-konform, aus diesem Datenschatz smarte Analysen für strategische Entscheidungen unserer Anwender abzuleiten und in Echtzeit Vorschläge, Vergleichswerte und Prognosen anbieten zu können. Dann haben wir diesen Datenschatz wirklich gehoben und bieten Anwendern völlig neue Möglichkeiten für ihr Geschäft. Wir befähigen sie dazu, die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffen und so erfolgreich sein zu können.

Und wie profitieren Kleinunternehmen davon?  

Im Grunde wollen wir den Blick weg von den lästigen Buchhaltungspflichten richten hin zu den Buchhaltungsdaten und End-to-End-Geschäftsprozessen. Wir wollen die sämtliche relevanten Datenquellen und Daten rund um die Buchhaltung nutzen, um sie zu analysieren und unseren Anwendern relevante Vorschläge für ihr Geschäft zu machen.

Du hast deinen Stundensatz geändert? Schau mal, in der Region BaWü verlangt deine Konkurrenz durchschnittlich 5 Prozent mehr. Du hast eine neue Maschine für deinen Handwerksbetrieb gekauft? Dann lege dir doch am besten diese Sachversicherung zu. Du stellst einen neuen Mitarbeiter ein? Dann gibt’s hier Angebote für eine betriebliche Altersvorsorge. So wollen wir zum digitalen Berater in der Hosentasche werden. Und schaffen eine Produktkategorie für Kleinunternehmen und Selbstständige, die es heute noch gar nicht gibt.

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist laut kfw Gründungsmonitor 2023 im Jahr 2022 auf 550.000 Existenzgründungen zurückgegangen. Wie blickst du auf diese rückläufige Entwicklung?

Das ist für Deutschland fatal, denn egal ob solo, im Nebenberuf, im Team, als Startup, Handwerksbetrieb oder andere Unternehmensgründung: Selbstständige sind das wahre Rückgrat der Wirtschaft und Gesellschaft.

Es gibt so viele positive Vorbilder da draußen von Menschen, die einfach machen.

3,8 Mio. Selbstständige, kleine und Kleinstunternehmen gibt es in Deutschland. Gemeinsam beschäftigen sie fast 12,5 Mio. Erwerbstätige. Das sind ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer:innen. Sie prägen unsere Innenstädte, bringen Neues in die Welt und beschäftigen Menschen.

Wir täten gut daran, zum Gründen und selbstständig machen zu ermutigen. Denn nicht nur sind die kleinen Unternehmen äußert innovativ und schaffen neue Lösungen für neue Probleme, die vor uns liegen. Sie sorgen auch für die Vielfalt in unseren Innenstädten. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mich deprimiert es, wenn ich in den Straßen unserer Innenstädte nur noch große anonyme Ketten oder leerstehende Geschäfte sehe.

Und was macht dir Mut?

Dass es so viele positive Vorbilder da draußen gibt von Menschen, die einfach machen. Es wagen immer noch Hunderttausende Menschen jährlich den Schritt in die Selbstständigkeit. Wir bei Lexware zeigen diese ermutigenden Beispiele etwa mit unserem Format „Tell Your Story“, in dem wir in einem Magazin mit Millionenreichweite die Scheinwerfer auf tolle Gründungs- und Unternehmensgeschichten richten, und wollen so andere inspirieren, ihren eigenen Business Traum wahrzumachen.

Und für die nötige Starthilfe sorgen wir mit einer tollen Aktion bei Lexware auch: Lexware unterstützt Gründer:innen und solche, die es werden wolle, mit 100.000 Euro Startkapital!

Also an alle Träumerinnen und Träumer da draußen: Unbedingt bewerben!

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© Foto Credits:
Jigal Fichtner

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