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Zwei gegenüberstehende Hände mit intelligenten Handschuhen des Start-ups Cynteract - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

Reha­volutionär!

Gernot und Manuel haben einen intelligenten Handschuh entwickelt. Damit machen Reha-Übungen plötzlichen richtig Laune.

Die Gründer von Cynteract - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

Schon mal Reha gemacht?

Kann ganz gut sein – mit Glück. „Aber oft sind Rehaübungen monoton, zeitraubend und langweilig, gerade bei Handverletzungen“, sagt Gernot Sümmermann. Der 23-Jährige und sein Gründerkollege Manuel Wessely wollen das ändern: „Reha soll motivieren. Dazu verbinden wir existierende Übungen mit Computerspielen.“

2016 gründeten die beiden VR-Spezialisten ihr E-Health-Start-up „Cynteract“. Mit ihrem „Reha-Handschuh der Zukunft“ wollen sie die Rehabilitation von Handverletzungen umwälzen.

Reha-Übungen in der virtuellen Welt? Machen viel mehr Spaß und motivieren die Patient:innen.

Entscheidender Antrieb für die beiden Studenten der RWTH Aachen war eine persönliche Erfahrung: „Ein Freund von uns hatte einen Schlaganfall und tat sich schwer mit den monotonen Übungen für seine Hand. Dabei ist regelmäßiges Training essenziell für die Genesung.“

Erste Prototypen zeigten sie auf Fachmessen. „Therapeut:innen, Ärzt:innen und Patient:innen waren total begeistert“, erzählt Gernot von der Resonanz: „Sogar eine Krankenkasse signalisierte Interesse.“ Der intelligente Handschuh steckt voller Sensoren. Er misst Fingerbewegungen präzise und gibt haptisches Feedback: „Damit kommt Spaß ins Training und Fortschritte werden messbar.“

Der Reha-Handschuh von Cynteract - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story
Frau macht Reha-Übungen für die Hand mit intelligentem Handschuh und VR-Brille - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

Das beste Feedback gaben Therapeutinnen und Therapeuten: „Die Patient:innen trainierten plötzlich zu lange, hieß es. Es macht also Laune“, sagt Gernot. Voriges Jahr wurde der Handschuh als Medizinprodukt zertifiziert. Seit Sommer wird er in Serie hergestellt. Die Aussichten? Sind bestens, der Markt riesig: Immerhin über 350.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr eine behandlungsbedürftige Handverletzung.

Und der nächste Schritt? Ist die Anerkennung als digitale Gesundheitsanwendung. Dann gäbe es den Handschuh auf Rezept. Auch globale Märkte haben die Gründer im Blick:

„Dort, wo Therapeut:innen rar sind, etwa in Ruanda, haben wir den Einsatz als dezentrale, internetgestützte Therapie begonnen.“ In dem afrikanischen Land müssen Kranke weite Strecken zu geeigneten Therapieeinrichtungen zurücklegen. Dank der Handschuhe können sie nun in den lokalen Gesundheitszentren ihrer Heimatorte trainieren: „Die Therapeut:innen kontrollieren die Fortschritte der Rehabilitation über das Internet, während die Nutzer:innen am Laptop mit Spaß üben.“ Ein wirklich greifbarer Erfolg.

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