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Andy Weinzierl sitzt auf einem Sofa und neben ihm steht ein E-Bike

"Jede und jeder kann etwas verändern“

Nachhaltig, stylish und vor allem günstig: Mit Sushi Bikes gründete Andy Weinzierl vor wenigen Jahren ein Unternehmen, das E-Bikes vertreibt, die nicht nur cool aussehen, sondern auch für möglichst viele Menschen erschwinglich sein sollen. Spätestens seit dem Einstieg von Joko Winterscheidt als Business Angel ist der Hype um Sushi Bikes riesig. Andy ist Teil der Lexware-Jury, die aus über 2.500 Bewerbungen im Rennen um 100.000 Euro eine Top 10 küren wird.

Andy Weinzierl steht vor einer schwarzen Wand und lächelt in die Kamera

Andy, du bist begeisterter Unternehmer und hast 2019 Sushi Bikes gegründet. Hattest du schon immer den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder selbstständig zu sein?

Meine Neugierde hat mich schon in jungen Jahren angetrieben, mich mit verschiedenen Projekten selbstständig zu machen. So habe ich z.B. mit 16 Jahren ein Online-Magazin ins Leben gerufen, in dem ich meine eigenen Artikel veröffentlichte. Während meines Studiums versuchte ich eine Influencer-Matching-Plattform zu etablieren, jedoch ohne großen Erfolg. Dennoch ließ ich mich nie entmutigen. In dieser Zeit entstand dann auch die Idee für Sushi Bikes, die ich schließlich in die Tat umsetzte und die sich als Erfolg erweisen sollte.

Im E-Bike-Business spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Kann man denn mit der Kombination aus Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung Geld verdienen?  

Unser Unternehmen setzt sich ambitionierte Ziele: Wir möchten nicht nur E-Bikes verkaufen, sondern auch nachhaltig und sozial verantwortlich produzieren. Wir haben unsere Montage nach Portugal und die Rahmenfertigung sowie viele andere Teile nach Europa geholt, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Der wirtschaftliche Erfolg ist dabei kein Tabu, sondern wir glauben, dass Nachhaltigkeit auch rentabel sein kann.

Was hättest du mit 100k für SUSHI BIKES gemacht?

In der Gründungsstartphase war es wichtig, viel unterwegs zu sein. Ich war allein in allen Großstädten unterwegs und habe mit Läden kooperiert, um SUSHI Probefahrten anzubieten. Das kostet aber noch keine 100.000 Euro. Mit dem übrigen Budget hätte ich ein paar Sample Bikes bestellt und an spannende Personen verteilt. Zum einen als Qualitätschecker, aber natürlich auch als Multiplikator.

Was zeichnet deiner Meinung nach die deutsche Gründungsszene aus?

Wenn man sich einmal einen Überblick verschafft hat, erscheint mir die deutsche Gründerszene recht überschaubar. So findet man schnell heraus, mit wem man sprechen könnte, um Learnings abzugreifen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Und was fehlt aus deiner Sicht in Deutschland, wenn es um Gründungen geht?

Ich würde mir mehr Mut wünschen und einen klareren Blick darauf, dass Hardware-Startups auch nachhaltige Lösungen brauchen. Der „Software-Only“ Fokus ist natürlich interessant, aber Mittelstand kann und sollte auch durch physische Güter entstehen.

Vervollständige diesen Satz: Wir brauchen in Deutschland mehr Gründungsmut, weil...

…jede und jeder etwas verändern kann. Es kann unheimlich erfüllend sein, eine persönliche Leidenschaft voranzutreiben und für eine eigene Vision und Mission einzustehen. Dass es gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen gibt, ist inzwischen allen klar. Lasst uns deshalb überlegen, welche Lösungen es braucht, um selbst zu Verbesserungen beizutragen.  

Was gibst du allen Menschen, die gründen wollen, mit auf den Weg? Hast du 3 Tipps aus deiner eigenen Gründungserfahrung?

  1. Nimm Feedback ernst, aber nicht zu Herzen. Viele Menschen sind sehr gut darin, alles schlecht zu reden. Das kann demotivierend sein. Deshalb: Drüberstehen und an den konstruktiven Feedbacks arbeiten. 
  2. Nicht alles bis ins letzte Detail durchplanen, sondern rechtzeitig ins „Machen“ kommen. Als Startup hat man vor allem eine Sache zu wenig: Zeit.
  3. Ich hatte das große Glück, dass die ersten Mitarbeitenden unfassbar tolle Menschen waren, die für die Firma gebrannt haben, als wäre es ihre eigene. Weil sie an die Vision geglaubt haben. Ich bin froh, zu Beginn nicht nur “Seniors” eingestellt zu haben. 

Worauf freust du dich besonders bei den Bewerbungen?

Ich bin sehr neugierig, freue mich auf frische Ideen und kreative Lösungen.

Worauf achtest du besonders?

Mir ist wichtig, dass die Projekte einen positiven oder zumindest neutralen Wertbeitrag zu unseren sozialen und ökologischen Problemen haben. Ich werde versuchen, die Businesspläne gegen die Realität zu legen, um zu verstehen, welche Punkte womöglich zu optimistisch angenommen wurden. Das kann die Gründer:innen vor späteren Problemen bewahren.

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