Nachhaltige Berufsbekleidung von Weishäupl.

Sie liefern den Stoff aus dem Nachhaltiges entsteht

Ob bei McDonald’s oder in Schumann’s Bar. Ihre Handwerkskunst in Perfektion wird geschätzt. Das Unternehmen Wilhelm Weishäupl e.K. liefert seit 190 Jahren Textilien für Gastronomie, Hotellerie, Krankenhäuser und Industrie. Ein Erfolg über so viele Generationen hinweg ist jedoch nur möglich, wenn der leidenschaftliche Einsatz in einem permanenten Streben nach neuen Ideen mündet. Wie die Suche nach nachhaltigen Lösungen in dieser Branche. Darüber haben wir mit Florian Kamm und Christian Bogner aus der Geschäftsleitung gesprochen.

Florian Kamm und Christian Bogner im Textilatelier.

Wie wichtig ist es für ein Traditionsunternehmen auf der Höhe der Zeit zu sein?

FK: Unsere 190-jährige Geschichte besitzen wir nicht umsonst. Als ein Traditionsunternehmen dürfen wir uns Entwicklungen und Neuerungen und Herausforderungen nicht verschließen. Wir haben uns auf die Herstellung von individueller Berufsbekleidung spezialisiert und es ist unser Anspruch, unsere Produkte für unsere Kunden nachhaltiger zu gestalten.

CB: Die Nachfrage nach nachhaltigen Kleidungsstücken ist massiv nach oben gegangen. Wir werden häufig von Kunden darauf angesprochen. Sie wollen Zertifikate sehen und wollen wissen, woher die Produkte kommen, die sie später im Einsatz haben. Darauf haben wir reagiert, wobei es uns aber auch eine Herzensangelegenheit ist, nachhaltige Produkte herzustellen

Was verstehen Sie hierbei unter Nachhaltigkeit?

FK: Eine nachhaltige Produktion der Artikel sowie eine möglichst lange Lebensdauer, eine möglichst lange Einsatzdauer, eine hohe Beanspruchbarkeit und eine hohe Strapazierfähigkeit der Artikel. Und wir sind gerade dabei den Kreislauf zu schließen.

Das bedeutet?

FK: Wir versuchen, eine Form des Textilrecyclings zu finden. Also kein mechanisches Reißen, um dann ein Füllmaterial aus Textilien zu machen. Vielmehr sollen die Textilien so recycelt werden, dass man aus ihnen wieder Garne gewinnen und diese wieder verspinnen kann. Dass aus einem Textil ein weiteres in zweiter Verwendung wird, das ist das Ziel. Und so ist das DiTex-Projekt entstanden.

Erläutern Sie uns bitte, was das DiTex-Projekt ist.

FK: Die Bundesregierung hat sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit von Textilien befasst. Aus der Ausschreibung der Bundesregierung ist das DiTex-Projekt entstanden. Es ist ein Zusammenschluss aus wissenschaftlichen Instituten aus Textil-Instituten und Produzenten. Wir alle haben uns mit dem Thema befasst: Wie kann man nachhaltige Produkte entwickeln? Wie kann man sie durch eine verlängerte Lebensdauer nachhaltiger machen? Und wie kann man dem Textil eine zweite Lebensdauer geben?

Damit wären Sie nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern ihr sogar voraus.

FK: Ich glaube, dass wir im B2B-Geschäft tatsächlich eine Vorreiter-Funktion übernehmen können. Denn wir können die Recyclingfähigkeit mit größeren und einheitlichen Produktionsmengen testen und prüfen.

Auch der Einzelhandel sucht nach Lösungen, damit Produkte wieder ins Geschäft zurückgegeben werden können.

FK: Ja, aber das sind natürlich immer wieder wechselnde Produkte, unterschiedliche Farben und Modelle, die ein Recycling wahnsinnig schwierig machen. Dennoch wollen wir auch bei der Recyclingfähigkeit von modischen Produkten Vorreiter sein, indem wir bestimmte Prozesse überprüfen und entwickeln.

Wie hilft Ihnen die Digitalisierung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit?

CB: Wir haben in unserem Unternehmen einige digitale Prozesse optimiert, mit denen wir Ressourcen sparen können. Dazu zählt ein neues Warenwirtschaftssystem. Mit einem Überblick über unsere Lagerbestände können wir prognostizieren, was wir nachbestellen müssen. Der Auftragseingang hilft uns die Trends zu erkennen und ein neues Schnittsystem lässt uns beim Stoffverbrauch sparen. Die Digitalisierung lässt uns viele Wege zu mehr Nachhaltigkeit finden, sie entlässt die Menschen jedoch nicht aus ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt.

Können Sie den KMUs der Textilbranche etwas mitgeben?

CB: Alle, die sich um mehr Nachhaltigkeit bemühen, sollten sich in Textilverbänden gut vernetzen. Und sie sollten ihr Ressourcen-Netzwerk ausbauen, um an die nachhaltigen Grundmaterialien zu gelangen.

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