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Portrait Cathi Bruns

Krise, nein danke!

Portrait Cathi Bruns

Klimakrise, Haushaltskrise, Regierungskrise, Winterdepri und kein Ende in Sicht? Wer hat da noch Lust auf Zukunft? Die lange Coronazeit hat uns alle erschöpft, nun drücken Inflation und steigende Kosten die Stimmung. Auch die Wirtschaft ist vorsichtig mit Investitionen. Selbstständigen und all den kleinen und mittleren Betrieben war keine Verschnaufpause gegönnt und die Zufriedenheit mit der Politik der Ampelregierung ist gering. Erodiert da nun etwas, oder wird alles gut? Wie behält man kühlen Kopf und Lust auf Montagmorgen, wenn keiner weiß, wie es weitergeht?

Alles zu viel? Füge etwas hinzu …

Und zwar deine bessere Idee! So zu denken ist unternehmerisch - und genau das hilft dabei, Krisen zu bewältigen. Und nur so lässt sich Neues schaffen. Egal ob für Klimaneutralität, im sozialen Bereich, ob für die Mobilität von Morgen, Vereinfachung des Alltags durch Technologie, mehr Komfort, ganz groß oder in Nischenmärkten. Die Welt braucht überall neue Konzepte und engagierte Gründerinnen und Gründer, die sich Lösungen überlegen und der Gesellschaft Angebote machen.

Denn die Welt wird kleiner, wenn wir Angst vor der Zukunft haben. Man fühlt sich klein, kleiner als man ist. Denn, auch wenn die gesellschaftliche Stimmung mal schlecht ist, können die persönlichen Möglichkeiten groß sein! Damit man sich vom Weltgeschehen einerseits und dem persönlichen Alltag andererseits nicht überfordert fühlt, hilft es, sich zu vergewissern, an welcher Zukunft man selbst mitwirken möchte. Und es hilft, ins Machen zu kommen.

Die Zukunft hängt auch davon ab, ob und wie enthusiastisch wir uns selbst in der Gestalterrolle wahrnehmen, oder ob wir uns den Umständen immer nur ausgeliefert fühlen. Um sich handlungsfähig zu erleben, helfen die Grundüberzeugungen des Unternehmertums. Unternehmertum ist keine Theorie, sondern die praktische Umsetzung von Leistungen, die anderen das Leben einfacher, schöner, interessanter machen. Wir sind unternehmerisch, wenn wir in Lösungen denken und Unternehmer:innen, wenn wir die Probleme, die wir sehen, nicht nur für uns selbst lösen, sondern indem wir bessere Alternativen in die Welt bringen, als Angebot für alle.

Von Selbstständigen lernen

Hier kann man viel von allen lernen, die mit ihrem unternehmerischen Lebensentwurf und spannenden Projekten vorangehen, sich immer wieder neu erfinden und damit ganz nebenbei andere inspirieren. Und wenn wir als Gesellschaft wollen, was ihre Leistung uns bietet, dann bauen wir alle gemeinsam Zukunft.

Unternehmertum ist Zuversicht: Kein Mensch gründet, weil er nicht an die Verbesserung glaubt, die in der Zukunft liegt. Zum Unternehmertum gehören Aufbruch, Neukombination, Umgestaltung, Verwerfen von Ideen, Neuaufbau und Weiterentwicklung. Das beste Mittel gegen deprimierende Zeiten ist, die Aussicht zu verbessern.

Es hört sich platt an, aber die richtige Einstellung zum Leben und das richtige Umfeld sind der Schlüssel zu einer Selbstständigkeit, die wir für Innovation, aber auch zur Bewältigung großer und kleiner Krisen dringend brauchen. Das Tolle ist, mit der Haltung kann heute jeder an die Arbeit gehen.

  1. Arbeit als Gestaltungsmittel Es lohnt sich zu fragen: Wie wichtig ist es mir, Verantwortung für meine Arbeit zu übernehmen? Zu welcher Arbeitskultur trage ich mit meiner täglichen Arbeit bei? Unternehmerische Arbeit ist nicht nur angetrieben von Belohnung durch Geld oder attraktive Rahmenbedingungen, sondern die Möglichkeit zu gestalten und etwas eigenes aufzubauen ist von besonderer Bedeutung. Dort wo man ist, mit dem was man kann.
  2. Anderen helfen Unternehmerische Arbeit bedeutet immer auch etwas für andere zu tun. Sie beweist sich auf dem Markt, und das heißt, immer dann, wenn sie nicht bloß einem selbst, sondern anderen das Leben besser macht. Denn nur dann sind Menschen bereit, dafür mit ihrem Geld zu bezahlen und das Angebot in ihren Alltag zu integrieren. Wenn es läuft, ist das ein Beweis für Relevanz - und wer etwas Relevantes tut, lässt sich von Krisen nicht so schnell kleinkriegen.
  3. Sich zuständig machen In der Verantwortungsübernahme für etwas, das einem wirklich wichtig ist, liegt oft die höchste Arbeitszufriedenheit. Wenn man will, dass die Dinge laufen, schaut man nicht auf die Uhr, sondern auf die Ergebnisse. Nicht die Tätigkeit ist unser Feind, sondern die Fremdbestimmung. Unternehmertum ist machen - und das macht den Unterschied.
  4. Tell your Story! Nur wenn man seine Idee sichtbar macht, kann man andere dafür gewinnen. Inspiration gibt es überall, wusste schon Picasso, „aber sie findet uns nur bei der Arbeit”. Soll heißen, damit sich etwas entwickeln kann, müssen wir unsere Arbeit sichtbar machen. Es ist wichtig, Ideen zu haben, fast jeder sagt von sich „Ich habe so viele Ideen!” - aber erst wenn wir unsere Ideen teilen, sind sie in der Welt und nur dann können wir auf dem Weg der Umsetzung inspiriert werden und auch andere mit unserer Arbeit inspirieren. Wir sind Macher:innen, wenn aus Idee Wirklichkeit wird.
  5. Sich nicht aufhalten lassen Es ist nicht leicht, ohne Anleitung zu arbeiten. Träumer werden verlacht, wer etwas Neues macht, überall verhindert. Aber alles, was im Leben von Bedeutung ist, kommt als Herausforderung. Wer sich immer vor dem Leben und seinen möglichen Rückschlägen schützen will, kann weder sich selbst noch anderen helfen - und wird wahrscheinlich trotzdem Rückschläge erleiden. Dafür ein Leben lang unter den eigenen Möglichkeiten bleiben? Bitte nicht! Um sich gegen Widerstände durchsetzen zu können, muss man an seine Sache glauben - und nur dann glauben auch andere daran.

Aufbrechen

Unternehmertum heißt Entscheidungen treffen. Und nur so kommt man vorwärts. Allein ist man nur, solange man sich mit einer Idee nicht hinauswagt. Im Aufbruch aber steckt die Lösung.

Wenn man den ersten Schritt macht, kann man auch Verbündete finden. Man muss wissen, was man bauen will, damit andere überhaupt die Chance haben zu helfen. Diese Hilfe kann ein gutes Wort, ein wichtiger Kontakt oder auch eine Kooperation sein. Niemand kann alles alleine schaffen. Aber jeder kann seinen Teil beitragen. Und wer nicht selbst gründen möchte, kann immer noch Verbündeter sein. Das ist das Ökosystem, in dem Neues gedeiht.

Selbstverwirklichung bedeutet nicht aufhören zu arbeiten - sondern im Gegenteil, etwas von sich selbst wahr zu machen. Und wer sich niemals selbst verwirklicht, verwirklicht nämlich trotzdem irgendetwas - nur entspricht es vielleicht gar nicht dem, was man sich selbst wünscht. Und so sind wir zu der Arbeitskultur gekommen, in der wir heute stecken. Es ist Zeit, seine eigenen Träume wieder ernst zu nehmen.

Wenn wir wissen, was wir von uns verwirklichen wollen, tun sich viele neue Möglichkeiten auf. Etwas zu bewegen, ist das beste Mittel gegen Krisen. Der Normalzustand, in dem wir selbst steuern. Das ist der erste Schritt zu einer neuen Selbstständigkeit.

Es ist nicht naiv groß zu träumen, sondern die wahre Krise ist, wenn wir damit aufhören. Es ist wichtig, aneinander zu glauben und das Bild einer besseren Zukunft selbst zu malen. Selbstständigkeit kann viel mehr sein, als ein Unternehmen zu gründen.

Es bedeutet immer auch, ein Stück Zukunft zu versuchen.

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