Sofortiger Stillstand als Erfolgsmodell? Das muss man erst mal hinbekommen.
2015 brachte die Freiburger Fahrradteileschmiede Trickstuff die neue Bremse namens Direttissima auf den Markt: „Unser Antrieb? Sachen machen, die sonst keiner macht. Oder etwas, was es gibt, besser machen“, sagt Marketingchef Dag Freudenhammer. „Das ist unsere Nische. So behaupten wir uns, obwohl wir tausend Mal kleiner sind als arrivierte Hersteller.“
Wer Geld machen will, entwickelt Autos in Stuttgart. Bei uns gibt es Freiburger Bikespirit.
Clevere Lösungen, geboren aus der Begeisterung fürs Fahrrad und für kreative Tüfteleien – so geht Erfolg. Mountainbike-Fachblätter kürten die Stopper zum absoluten Maß in Sachen Bremskraft und Zuverlässigkeit. Seither haben sich die Verkaufszahlen verzehnfacht, aus dem Mini-Betrieb wurde in kurzer Zeit ein Unternehmen mit zwanzig Mitarbeitern. Und die Kurve zeigt weiter hoch: Der Umzug in ein Gebäude mit mehr Platz für die Montage, die nach wie vor Handarbeit ist, für Lager und Büros steht bevor. Dass die Fahrradhauptstadt Freiburg ein Standortvorteil bei der Suche nach leidenschaftlichen Mitarbeitern ist, liegt auf der Hand.
„Selbstverständlich hat die Digitalisierung richtig Schwung in alle Prozesse reingebracht“, sagt Dag Freudenhammer. Eine Mountainbike-Bremse ist zwar für dreckigen, harten Outdoor-Einsatz gebaut, erdacht aber wird sie am PC. Auch Verkauf, Vertrieb und Marketing laufen weitgehend digital. „Unsere Produkte sprechen eine sehr spezielle Zielgruppe an“, sagt Dag: „Ohne intensive Nutzung digitaler Kommunikationstechnik und Medien wäre es nicht möglich, diese Leute auf der ganzen Welt erreichen.“
