Sprachassistenten sind spätestens seit ChatGPT in aller Munde. Doch was passiert, wenn die Hände beschäftigt sind und nicht tippen können? Es ist Zeit, mehr zu sprechen und weniger zu schreiben.
Eine Bitkom-Umfrage aus dem Jahr 2022 hat ergeben: Jede zweite Person in Deutschland nutzt im Alltag die Möglichkeit, per Sprache Informationen abzufragen und Geräte zu steuern. Kein Wunder, bedenkt man, dass fast jede:r Deutsche unter 50 Jahren ein Smartphone hat und in jedem viertel Haushalt hierzulande ein Smart Speaker genutzt wird. Für Konsumenten ist es also schon lange kein „Neuland“ mehr, per Stimme mit einem digitalen Assistenten zu interagieren.
Aber im Berufsalltag? Hier gibt es noch viel ungenutztes Potenzial. Wer dieses nutzen möchte, braucht die passenden Werkzeuge – das Einsatzgebiet von Alexa-Champions wie Paulos Mesghina. Paulos ist sogenannter „Voice Designer“ und hat im Jahr 2019 das Start-Up Voiceagenten gegründet. Im Jahr 2020 kam sein Freund Yannic Maurer mit hinzu. Ihr Spezialgebiet: Das Leben erleichtern mithilfe digitaler Sprachassistenten. Sie haben beispielsweise für die Betriebskrankenkasse BKK VBU eine digitale Ergänzung zu ihrem Gesundheitsangebot entwickelt und für uns bei Lexware ein sprachbasiertes Zeiterfassungssystem kreiert.
Wir haben Paulos in einem Interview gefragt, was ihn und sein Team bei Voiceagenten antreibt, wie er unseren Lexware Zeiterfassungsskill entwickelt hat und wie er die Zukunft von Voice-Lösungen in unserer Wirtschaft sieht:
Voice-Apps zu entwickeln, war für den gebürtigen Stuttgarter Paulos zunächst eine private Leidenschaft. Dem Studium an der Universität Hohenheim und dem Berufseinstieg beim Prüfdienstleister DEKRA folgte der Sprung in die Selbstständigkeit mit den Voiceagenten. Das Ziel: Den Austausch zwischen Mensch und Maschine noch natürlicher machen. Denn was nützen die tollsten KI-Anwendungen, wenn sie sich nicht intuitiv bedienen lassen?
Intelligente Sprachassistenten erleichtern gerade dann das Leben, wenn man alle Hände voll zu tun hat – oder wie Paulos sagt: „hands and eyes busy“. In vielen Berufen sind die Hände permanent beschäftigt, haben Werkzeuge in der Hand oder bedienen Maschinen. Der Mund und die eigene Stimme hingegen sind meistens „frei“ und warten auf ihren Einsatz.
Für viele Digitalisierungsskeptiker oder in Handwerksbetrieben sind Sprachassistenzsysteme ein einfacher, leicht erlebbarer Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz. Denn statt Tastatur und Maus braucht es für die Lösungen der Voiceagenten das natürlichste und älteste „Medium“ der Menschheit: die Stimme. Nur sitzen die Anwender nun nicht wie in der Steinzeit an einem Lagerfeuer in einer Höhle, sondern an einem modernen Arbeitsplatz.
Ein weiterer Vorteil: Die Lösungen der Voiceagenten sind oft kleine Digitalisierungsmaßnahmen, die schnell angebunden und einfach zu bedienen sind. Schließlich muss es nicht immer das große Digitalisierungsprojekt sein, um den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten.
Wie wichtig Sprachassistenten in unserem Arbeitsalltag werden und welche Aufgaben sich künftig von einer KI automatisiert erledigen lassen, wird die Zukunft zeigen. Für Paulos ist aber eines sicher: „Sobald Sprachassistenten persönlicher werden, erkenne viele Menschen erst den Mehrwert.“