KI in Kunst: Wie gelingt ein kreatives Sparring?

Gestartet ist Benjamin Bertram als Designer. Heute ist er AI-Designer, Creative Technologist, AI Art Consultant und Co-Founder des Start- ups CogniWerk. Im Interview spricht darüber, wie er KI einsetzt, um seine Kreativität zu befeuern.

Portrait von Benjamin Bertram. Urheber ist Valentin Pfleger.

Welchen Twist gibt KI deiner Karriere?

Ich bin seit 2014 selbstständiger Designer und Illustrator. 2018 kam KI so stark ins Spiel, dass ich mittlerweile auch als Creative Technologist arbeite.

Eine berufliche Neuschöpfung!

Ja, ich bin quasi die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie.

Und du bist Co-Founder von CogniWerk. Was macht ihr?

Wir vereinfachen den Zugang zu KI-Tools für Kreative. Unsere Plattform bündelt verschiedene KI-Workflows in einer intuitiven Oberfläche.

Objects Personalities by Benjamin Bertram

Ist KI Katapult oder Kompromiss?

Für mich ist sie eine kreative Sparringspartnerin, die ich nicht mehr missen möchte. KI hat meine Kreativität massiv befeuert, weil sie mich in meiner eigenen Denkweise challengt.

Ohne KI?

Wäre ich sehr viel langsamer in der Ausführung.

Wie setzt du KI ein?

Als selbstverständlichen Bestandteil meines Workflows. Sie ist elementar in der Recherche- und Skizzenphase, nimmt mir massiv viel Arbeit ab.

Ist KI unberechenbar?

Ihre Ergebnisse sind oft unerwartbar!

Das heißt?

KI ist zwar nicht vorurteilsfrei, sie hat aber auch keine Schere im Kopf: Sie macht möglich, was mir erstmal unmöglich scheint. Sie verbindet zwei Dinge, von denen ich vorher vielleicht gedacht habe, das lohne sich nicht, weil zu ressourcenaufwendig oder zu schwer.

Heute arbeite ich mit Konzepten und semantischen Welten statt mit Pixeln und Pigmenten. – Benjamin Bertram

Ist Kunst mit KI erfüllend?

Jein. Es ist ein ganz anderes Arbeiten: nicht mehr mit Pixeln und Pigmenten, sondern mit Konzepten und semantischen Welten. Das ist hochgradig spannend.

Was fehlt?

Die Farbe an den Fingern, das Analoge, das Dreckige. Ich habe noch keinen Weg gefunden, das zu übertragen.

Was könnte deine Wunsch-KI?

Sie wäre ein gemeinsames globales Projekt, das uns nervige Aufgaben abnimmt, damit wir uns auf das wirklich Spannende im Leben konzentrieren können. Ein fast symbiotischer Kreativ-Kompagnon, der es mir ermöglicht, mich mit der künstlerischen Durchdringung der Welt zu beschäftigen. Und mit meiner künstlerischen Entfaltung.

Mehr zur Arbeit von Benjamin Bertram findest du hier: www.benjaminbertram.com

Interview & Text: Despina Borelidis

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© Foto Credits:
Valentin Pfleger

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