Meriem Lebdiri ist als Modedesignerin international gefragt. Mit ihrer Arbeit stärkt sie Frauen auf der ganzen Welt und verbindet Welten. Wir wollten von ihr wissen: Wer hat sie in ihrem Leben geprägt?
Aus dem beschaulichen Germersheim auf die großen Laufstege der Welt, und das in nur wenigen Jahren: Dieser unternehmerische Erfolg ist Meriem Lebdiri geglückt. Mit ihrer gleichnamigen nachhaltigen Luxusmarke beweist sie, wie Mode Kulturen verbinden und Frauen stärken kann. Heute ist sie nicht nur Designerin, sondern Lehrerin, Botschafterin für das Weltfriedensprogramm und Jurymitglied zweier Bundespreise: Kreativpiloten und Stiftung Bildung. „Mode ist für mich ein Ausdruck von Stärke, ein Ausdruck der eigenen Identität. Mit meiner Mode möchte ich Frauen helfen, selbstbewusst in die Welt rauszugehen und Großartiges zu schaffen.“
Dass Meriem mit ihrer Kleidung Menschen begeistern möchte, wusste die Deutsch-Algerierin schon als Kind. Um ihre Vision wahr werden zu lassen, brauchte es nicht nur den Glauben an sich selbst, sondern auch den Rückhalt ihrer Familie: „Seit Tag eins glaubt meine Familie an mich, obwohl ich selbst so viele Zweifel hatte und schon mit einer anderen Gründung gescheitert bin.“
Doch zweifeln bedeutet nicht aufgeben: Meriem arbeitet beharrlich weiter an ihrem Traum der eigenen Modemarke für luxuriöse Kleidung, die wenig Haut enthüllt und gleichzeitig modern ist. „Ich bin zwischen zwei Kulturen aufgewachsen und habe gemerkt, dass es keine Mode gibt, die das widerspiegelt.“
Selbstständig zu sein, ist für die Modedesignerin eine logische Konsequenz fehlender Angebote. Außerhalb ihrer Familie haben nur wenige Menschen verstanden, welches Potenzial sich in ihrer Idee verbirgt: „In meiner Ausbildung auf der Modeschule wurde mir immer wieder gesagt, dass meine Mode zu speziell ist und es hier weder Arbeitsstellen noch einen Markt dafür gibt. Darauf habe ich nicht gehört und mit nur 250 Euro gegründet.“
Geld darf einen nicht daran hindern, seinen Träumen hinterherzugehen.
Zum Glück für sie – und zum Glück für viele Menschen auf der Welt – hat sie Mut bewiesen und sich weiterentwickelt. Inzwischen hat Meriem Aufträge rund um den Globus und ist regelmäßig zu Gast auf Fashion Shows in London, Dubai, Istanbul oder Berlin. „Irgendwie hat es funktioniert, aber manchmal war das etwas einsam – trotz des Rückhalts meiner Familie. Erst als ich nach Mannheim gezogen bin, habe ich vom Gründerinnen-Netzwerk der Stadt profitieren können. Mittlerweile habe ich so viele inspirierende Frauen in meinem beruflichen und privaten Netzwerk. Wir inspirieren uns gegenseitig oder fragen einander um Rat, das ist wichtig.“
Was Meriem antreibt? Anderen Frauen zu zeigen, dass jeder Traum wahr werden kann und es sich lohnt, neue Wege zu gehen: „Es motiviert mich, dass ich meinen Töchtern ein Vorbild bin und ihnen zeige, was man als Frau alles erreichen kann, auch wenn man sich zunächst ausgeschlossen fühlt.“