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Fünf lachende afrikanische Jungs mit Skateboard in der Hand - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

Bretter, die die Welt verbessern

Statt Skateboards baut Rollbrett-Pionier Titus Dittmann heute Skateparks auf der ganzen Welt. Er gründete eine Stiftung und eine gemeinnützige Organisation. Die Mission: Wir machen Kinder stark!

Skateboarding verbindet. Es kennt keine Grenzen, es unterscheidet nicht nach Hautfarbe, Religion oder Status. Außerdem ist es der einzige Sport, in dem Kinder fast immer besser sind als Eltern und Lehrer.

„Skateboarder fallen tausendmal auf die Schnauze. Sie tun sich richtig weh“, sagt Titus Dittmann. „Egal. Sie stehen auf. Und stürzen wieder. Und machen weiter, bis der Trick sitzt.“

Titus Dittmann, 73 Jahre alt, weiß, wovon er spricht. Er selbst mag hunderte Male vom Board gestürzt und wieder aufgestanden sein. Schließlich pusht der Mann aus Münster die Skateboardszene seit Ende der 1970er-Jahre. Er organisierte 25 Jahre lang die Skateboard-WM, brachte Europas größtes Skateboardmagazin heraus – und ließ dafür seinen sicheren Job als Lehrer sausen. „Menschen – und gerade Kinder – sind imstande, Unglaubliches zu leisten, wenn sie motiviert sind. Skateboarding entfacht brennende Herzen, Begeisterung und den zähen Willen, ein Ziel zu erreichen.“ Kurzum: Es fördere Eigenverantwortung. Und das setze enorme Kräfte frei.

Begeisterte Kinder mit Skateboards in der Hand
Titus Dittmann hilft Kind auf Skateboard in Syrien

Stürzen, wieder aufstehen, weitermachen – er kennt das nur zu gut. In den 80ern baute er seine eigene Skatemarke auf, Titus, bald schon Europas Marktführer für Skateboards und die dazu passende Mode. 90 Millionen Euro Jahresumsatz machte die Firma in Spitzenzeiten. Der Gang an die Börse scheiterte am Crash des neuen Marktes. „Der Laden wäre fast vor die Wand gefahren, aber ich habe mich berappelt und die Firma zurückgekauft.“

2009 gründete er die Organisation skate-aid, mit der er seither frei zugängliche Skateparks rund um den Globus baut. Als Orte für selbstbestimmtes Lernen. Die Mission: „Wir machen Kinder stark!“ Ausrüstung bekommen sie dort kostenlos gestellt, skate-aid organisiert Workshops – aber das Wichtigste ist: Dort können sie sich ungestört ausprobieren: „Wir schaffen Freiräume für selbstbestimmtes Tun, in denen sie sich entfalten können. Skateboarding ist ein prima Werkzeug für Selbstsozialisation, Integration und Inklusion. Die Kinder machen sich im Prinzip selbst stark. Erwachsene stören da eher.“

Inzwischen sind es über 25 Projekte in 18 Ländern, unter anderem in Syrien, Südafrika, Tansania, Kenia, Uganda, Nepal oder in Namibia – und natürlich auch vor der eigenen Tür in Deutschland, wo skate-aid kostenlose Ferienworkshops anbietet oder auch die Initiative „Skaten statt Ritalin“ anschob. „Skateboarding kennt weder Grenzen noch Krieg, es unterscheidet nicht nach Hautfarbe, Religion oder sozialem Status“, sagt Titus: „Es verbindet. Und das Brett ist die beste Charakterschule der Welt.“

Titus Dittmann bei der Eröffnung eines Skateparks in Nepal

Finanziert wird die Stiftungsarbeit über Spenden, aber auch durch die skate-aid Support GmbH, die mit unternehmerischen Mitteln die Mission unterstützt. Soziales Unternehmertum ist für Titus ein wichtiger Hebel, um die Welt zu verbessern: „Ich denke sehr unternehmerisch – und wohltätig kann man schließlich auch sein, wenn man kommerziell Geld verdient, aber die Gewinne zu 100 Prozent in was Gutes steckt.“ Das Ziel ist klar: „So viel Geld wie möglich machen, um möglichst viele Projekte umzusetzen.“ Also weitermachen. So lange halt, bis der Trick sitzt – überall.

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