Viktoria steht auf einer Wiese und hält eine Box in der Hand - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

„Selbstständigkeit in die Wiege gelegt.“

Victoria Fuchs führt gemeinsam mit ihrer Schwester Kristin Hendricks-Fuchs das Restaurant Spielweg im Schwarzwald in sechster Familiengeneration weiter. Nebenbei ist sie im TV bei „Kitchen Impossible“ oder „Die Küchenschlacht“ zu sehen. Im Interview erzählt sie, wie sie zur Selbstständigkeit kam.

Viktoria sitzt in ihrem Hotel und lacht - Beitragsbild von Lexware Tell Your Story

Du bist selbstständig tätig. Was machst du genau?

Viktoria: Ich führe zusammen mit meiner Schwester und meinem Mann Johannes das Romantik Hotel und Restaurant Spielweg im Münstertal in sechsten Generation. Unseren Betrieb gibt es seit 1705 – seit 1861 führt es die Familie Fuchs und 2017 haben meine Schwester Kristin und ich es von meinen Eltern offiziell übernommen. Ich bin Köchin und die Küchenchefin des Spielwegs und stehe regelmäßig in unserer Küche.

Und für den Extra-Pfiff tauschst du manchmal die Restaurantküche gegen Fernsehstudio?

Viktoria: Richtig, von Zeit zu Zeit koche ich nicht nur für unsere Restaurantgäste, sondern auch für ein anderes Publikum: Kitchen Impossible, The Taste oder die Küchenschlacht sind tolle Erfahrungen und ergänzen meinen Handwerksberuf perfekt.

Wolltest du schon immer in die Fußstapfen deiner Eltern treten?

Viktoria: Als Hotel-Kind wollte ich schon sehr früh Köchin werden und beide Elternteile haben mir die tollen Seiten des Berufs gezeigt. Wir sind schon immer viel gereist, waren toll Essen bei befreundeten Gastronomen und unsere Freunde waren immer im Spielweg willkommen! Wir sind mit Stammgästen im Spielweg groß geworden und hatten eine wunderbare Kindheit. Es war immer klar für mich, dass ich irgendwann den elterlichen Betrieb übernehmen werde.

Dann wurde mein Vater plötzlich krank und ich kam schneller nach Hause als ich dachte. Zum Glück war meine Schwester schon drei Jahre zuvor im Spielweg und kannte den Betrieb schon von der Management-Seite her. Nach zwei Jahren zusammen machten wir uns dann mit unserer Spielweg GmbH selbständig und pachten den Betrieb seither von meinen Eltern.

Einfach machen. Selbstbewusst, fuchsteufelswild und Vollgas voraus!

Was schätzt du an der Selbstständigkeit?

Viktoria: Ich schätze die Entscheidungsfreiheit bei meinem Arbeiten. Wenn ich Lust habe ein neues Rezept auszuprobieren, dann koche ich einfach drauf los. Ich muss niemanden fragen oder mich abstimmen. Ich stelle mein Küchen-Team so zusammen, wie ich es mir vorstelle. Mir ist es unheimlich wichtig, dass die Harmonie in der Küche stimmt.

Außerdem ermöglicht die Selbständigkeit es mir Teil der Jeunes Restaurateurs zu sein. Das ist eine Köche-Vereinigung junger Spitzenköche in Deutschland. Wir kochen gegenseitig auf Küchenpartys und besuchen uns in unseren Betrieben zu Tagungen. Mittlerweile sind viele der Köche auch enge Freunde von mir geworden. Das sind Freundschaften fürs Leben!

Was würdest du Menschen sagen, die sich selbstständig machen wollen?

Viktoria: Einfach machen. Selbstbewusst, fuchsteufelswild und Vollgas voraus! Jedoch immer mit Plan und jemanden dabeihaben, der die Organisation im Griff hat. Es ist nämlich dann doch mehr als angenommen in so einem historischen Hotel-Betrieb. Brandschutz, Verwaltungs-Vorgaben und, und, und….!

Die Abende, an denen ich einschlafe und wahnsinnig stolz auf unsere Arbeit bin, überwiegen.

Was würdest du anderen Menschen mitgeben, die sich selbstständig machen wollen, aber noch zögern?

Viktoria: Ich würde mich immer wieder selbständig machen, hatte jedoch einen „einfachen Start“. Denn ich habe quasi den Betrieb von meinen Eltern übernommen und bin nicht allein. Zum Glück arbeiten wir als Familie mit meinem Mann, meiner Schwester und meiner Mutter zusammen. Wir hatten schon Stammgäste, die Küche stand so da wie sie heute ist und regionale Lieferketten waren bereits aufgebaut.

Man muss sich jedoch auch bewusst sein, dass die Selbständigkeit nicht nur schöne Entscheidungen mit sich bringt. Man hat eine Verantwortung für seinen Betrieb und seine Mitarbeiter und trägt das finanzielle Risiko. Das hat mir schon die eine oder andere schlaflose Nacht bereitet. Aber die Abende, an denen ich einschlafe und wahnsinnig stolz auf unsere Arbeit bin, überwiegen.

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© Foto Credits:
Sebastian Fuchs | Vivi d`Angelo

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